Godzilla.
Das berühmte Filmmonster ist noch heute weltbekannt. Jede*r kennt diesen Namen.
Seit dem ersten Film aus dem Jahr 1954 gab es unzählige Filme, Serien, Comics, Videospiele und Bücher zu und über die riesige Atom-Echse aus Japan.
Doch nach wie vor sind die FILME jenes Medium, welches am bekanntesten ist. Was nicht alleine dem Monsterverse zu verdanken ist. Den Ruhm hat das japanische Original-Monster fleißig selbst erkämpft.
Und 2023 kam mit Godzilla Minus One endlich wieder ein Godzilla-Film aus dessen Geburtsort: Japan. Im selben Jahr, wie Godzilla x Kong aus dem Monsterverse. Letzterem zeigt Minus One auch noch, wie man es RICHTIG macht. Mit nicht einmal 13 Millionen Dollar Budget schaffen die Japaner das, was Amerika mit dem vermutlich fünffachen Betrag nicht hinbekommen hat: Einen Godzilla-Film, der diesen Namen – Godzilla – auch verdient hat. Ein Film, der die Größe und Macht dieses Monsters spürbar macht. Ein Film, der sogar noch einen Preis für seine CGI gewonnen hat – erneut: Diese CGI wurden mit weitaus geringerem Budget erstellt, als es ein Marvel oder ein Universal zur Verfügung hat. Hut ab, Toho.
Und warum Toho das verdient hat, erfahrt ihr hier. Achtung: Hier kann es zu Spoilern zu Godzilla Minus One kommen und zur gesamten Godzilla-Reihe. Ich werde diese aber auch entsprechend kennzeichnen.
Die Handlung ist schnell zusammengefasst: Sie folgt einem japanischen Kamikaze-Piloten im 2. Weltkrieg, der Angst hat und mit einem vermeintlichen Fehler an seinem Flugzeug auf einer Insel notlandet. Diese wird dann von einer monströsen Echse angegriffen. Der Pilot überlebt den Angriff nur knapp.
Kurz darauf kommt es zu dem Atombombenangriff der USA auf Japan und die Echse mutiert zu Godzilla. Dieser greift dann das kriegsgeplagte Japan an und verwüstet das Festland enorm. Unser Pilot unterdessen findet zufällig eine Familie mit einer Frau und einem Kind – alle drei sind einander anfangs fremd und finden so nur durch das Schicksal zusammen. Doch er plagt sich auch weiterhin mit seiner Schuld – der Schuld, feige gewesen zu sein. Und so sucht er Kontakt zu alten Kriegs-Kameraden, um ein Flugzeug zu bekommen und Godzilla zu vernichten. Was ihm letztlich auch durch ein Kamikaze-Manöver in Godzillas Kopf gelingt, bei welchem er durch einen Rettungs-Sessel überlebt.
Die Handlung folgt also auf der Menschlichen Seite vorrangig diesem Piloten und seinem Umfeld, während man zeitgleich auch Godzillas Zerstörungsmarsch sieht. Das Leid der Menschen dabei wird enorm wuchtig präsentiert – man fühlt mit den Protagonist*innen wirklich mit.
Der Film ist im Endeffekt ein Reboot des allerersten Films aus 1954. Godzilla ist hier der Antagonist. Es gibt keine anderen Monster außer ihm in diesem Film. Und auch wenn das Ende leicht anders ist als im ersten Film, ist der Verlauf der Handlung dahingehend sehr ähnlich – nur mit mehr Wucht und Emotion erzählt.
Godzilla Minus One schafft es dabei wunderbar, zwei Dinge besonders gut zu präsentieren: Das Leid des vom Krieg gebeutelten Japan und die Größe und Gewalt von Godzilla. Kamera und Effekte zeigen Godzilla stehts so, dass man ihn als riesig wahrnimmt. Seine Angriffe – vor allem sein Atomic Breath – sind bildgewaltig und brutal. Er ist eine regelrechte Allmacht, die durchs Bild fegt. Zudem sieht Godzilla verdammt gut aus – trotz des geringen Budgets hat der Film unfassbar gutes CGI. Lediglich bei einigen Szenen im Wasser merkt man kleinere Fehler in den Effekten, aber das ist durchaus verzeihlich.
Und genau diese Größe und Wucht von Godzilla ist es, die diesen Film so viel besser macht als den Monsterverse-Prügler aus dem selben Jahr. Dort fehlt diese Wucht – bedingt dadurch, dass man Godzilla meist mit anderen gleichgroßen oder sogar größeren Monstern sieht – die Momente, in denen man seine Größe tatsächlich sieht, sind auf wenige Augenblicke beschränkt. Das war noch 2014 wesentlich besser.
Und auch der Sound weiß bei Minus One zu begeistern. Godzillas Brüllen klingt bedrohlich wie eh und je. Die Effekte seiner Schritte und seines Atomic Breaths sind toll gemacht. Und auch der Soundtrack passt perfekt. Nicht nur, weil natürlich auch das originale Godzilla-Theme angespielt wird. Denn auch die neuen, eigens für diesen Film geschaffenen, Tracks kommen voll zur Geltung. Perfekt gesetzt steigert sich die Dramatik der Musik, wenn auch das gezeigte Bild an Dramatik zunimmt. Das Gehörte passt jederzeit zum Bild.
Und vor allem bekommt Godzilla hier auch wesentlich mehr Screentime, als im letzten Monsterverse-Film (dort kommt unsere Echse auf kaum 10 Minuten). Bei einer Spielzeit von knapp 124 Minuten ist der Film generell nicht zu kurz gekommen, aber auch nicht zu lang, sodass sich der Wucht-Effekt der Riesenechse auch nicht abnutzt.
Fazit
Wer Godzilla mag, wird diesen Film lieben. Man merkt, dass hier Leidenschaft dahintersteht. Toho beweist, dass sie es nach wie vor drauf haben, Godzilla auf die Leinwand zu zaubern. Auch wenn dieses Mal kein Mann im Gummianzug dahintersteckt.
Ich bin begeistert.