Ich dachte, wir hätten bereits alles an lächerlichen Peinlichkeiten der Antiwoke-Bubble gesehen.
Aber ich lag so falsch. Denn nach einer Boykott-Liste an woken Games, die letztlich zu einer Kaufempfehlungs-Liste mutierte und sogar zu gesteigerten Verkäufen der gelisteten Games führte, nach den Zugänglichkeits-Optionen in DOOM: The Dark Ages (Ja, auch DAS wurde woke geschimpft), kam Superman.
Ja, der neue Superman-Film aus 2025 ist laut den Antiwokes nun woke. Warum? Weil – kein Scherz – Superman sich selbst in dem Film als Migrant bezeichnet hat. DAS ist absolute Wokeness für diese kognitiv unmöblierten Vollzeit-Goofies. Für alle, die es nicht glauben, hier eine Quelle: Einer der etwas größeren Antiwoke-Youtuber:
Warte noch auf Marc-Philipp (ähm ich meine natürlich Clownswelt, wir sind ja nicht bei Böhmermann *Zwinker*), was der zu dem Film zu sagen hat.
Aber auch nach Superman findet das Leid der von schlimmer Wokeness traumatisierten Antiwokes kein Ende. Denn nun kommt Milram. Für alle, die Milram nicht kennen, das ist ein Käsefabrikant. Und Milram war nun so furchtbar woke, dass sie zehn Sorten aus ihrem Sortiment ein limitiertes Design gewährt haben. Ihr könnt euch die Designs HIER anschauen: https://www.milram.de/aktionen/kaese-design-edition
Und meine Güte, gehen die Antiwokes nun steil. Auf sämtlichen sozialen Netzwerken kommen massenweise Boykottaufrufe (Cancel-Culture ist das aber auf gar keinen Fall, das machen ja nur die bösen Linken. /s), der Untergang der Welt wird prophezeit und es fließen literweise Antiwoke-Tränen. Wie kann Milram es wagen, Diversität zu zeigen? Auf einer Käsepackung? Sie zwingen uns eine IDEOLOGIE auf!
Ja, ernsthaft. Sie faseln davon, wie man uns damit ja umerziehen wolle, uns Diversität aufzwingen würde. Mit Bildern auf einer Käseverpackung.
Also ich weiß ja nicht. Ich kaufe Käse üblicherweise, weil ich ihn essen will. Mir ist dabei doch eigentlich herzlich egal, was auf der Verpackung abgebildet ist – diese landet doch eh im Müll, wenn sie leer ist. Ich habe an keiner meiner Wände eine Käseverpackung in einen Bilderrahmen gepackt.
Und umerziehen? Ich fände es ja cool, wenn ich meine Kids später einfach vor den Kühlschrank setzen könnte und dann würde der Käse sie erziehen. Dann kann ich gemütlich weiter zocken.
Aufzwingen – auch so ein komisches Wort in dem Kontext. Was genau will man uns denn aufzwingen? Toleranz dafür, dass es auch Menschen gibt, die nicht weiß, blond und blauäugig sind?
Mir wäre neu, dass die Käsepackung – oder überhaupt irgendetwas oder jemand – mir jemals aufgezwungen hätte, jetzt sofort einen anderen Mann zu küssen, queer zu werden oder mir die Haare zu färben. Nur, weil auf der Packung von einem Milchprodukt jetzt Menschen aller Coleur abgebildet sind, fühle ich mich als weißer Cis-Hetero-Mann nicht weniger wert. Ich bin weiterhin glücklich mit meiner Frau zusammen, habe weiterhin meine natürliche Haarfarbe – und wenn ich sie doch mal färben sollte – dann nicht, weil es mir eine Käsepackung sagt, sondern weil ICH es in dem Moment tun möchte.
Also, liebe Antiwokes: Was genau wird euch aufgezwungen, wenn ihr beim Käsekauf diese Verpackung seht? Schmeckt der Käse anders, nur weil die Verpackung eine andere ist? Wenn ja – dann will ich jetzt erst recht Milram kaufen, ich wollte schon immer wissen, wie eine blauhaarige Person schmeckt. /s
Ernsthaft, Leute: Geht es euch gut? Ihr bekommt regelrechte Heulattacken wegen Käse?
Aber nun mal im Ernst: Auch wenn es für die meisten von uns – mich eingeschlossen – lächerlich und zum Lachen wirkt: Es ist eher ein trauriges Thema. Denn der wahre Grund für diese Eskalation ist ganz simpel: Hass. Die Rechten wollen mit allen Mitteln erreichen, dass ihnen unliebsame Teile der Gesellschaft – also queere Menschen, PoC und Linke – unsichtbar bleiben. Sie wollen unter allen Umständen eben solche Abbildung der Gesellschaft verhindern, weil sie diese Menschengruppen hassen und ablehnen.
Jedwede Darstellung von Minderheiten und Gesellschaftsgruppen führt mehr und mehr zu einer Normalisierung innerhalb der Gesellschaft, zu Toleranz. Und die Rechten wollen eben das nicht. Und das ist eigentlich ziemlich traurig.
Und gerade darum ist es auch umso wichtiger, dass wir – als Teil der Gesellschaft – lauter sind. Dass wir Nein sagen und dagegenstehen. Dass wir zeigen, dass diese Querulanten nicht die mutmaßliche Mehrheit sind und deren Weltanschauung nicht die ist, welche wir als Gesellschaft anstreben. Wir als Gesellschaft müssen dafür kämpfen, dass wir noch viel mehr und viel häufiger besagte Menschen abbilden und sichtbar machen.
Cheers
euer Beriel