Gestern war es soweit. Nach knapp 40 Stunden an Stream habe ich nun Banishers: Ghosts of New Eden durchgespielt. Zumindest im ersten Durchlauf. Einen weiteren wird es höchstwahrscheinlich irgendwann geben – denn das Spiel hat mich wirklich sehr begeistert.
Die Handlung verschlägt uns in die britischen Kolonien im 17. Jahrhundert, wo wir uns als Verbanner (die Ghost-Busters in dieser Welt) verdingen und Geister – wie der Name es sagt – verbannen.
In der Stadt New Eden wartet ein besonders gefährliches Exemplar auf uns. Wir spielen als Red mac Raith bzw. anfangs auch als dessen Mentorin und Geliebte Antea Duarte. Letztere stirbt dann jedoch im Kampf gegen den Geist in New Eden. Red überlebt es nur knapp. Ironischerweise kehrt Antea selbst als Geist zurück und begleitet Red dann in ihrer neuen Gestalt weiter. Ziel: Anteas Leichnam aus den Fängen des Geistes holen, um Antea entweder zu bannen – also in den ewigen Frieden zu schicken – oder sie wiederzubeleben. Beides ist möglich und es liegt an der spielenden Person, den Weg zu wählen.
Und so entlässt uns das Spiel in eine schlauchige aber grundsätzlich frei begehbare Welt. Wir können nur an bestimmten Stellen klettern und springen, einige Pfade sind zu Beginn aufgrund von Barrieren nicht zugänglich, welche wir erst im Verlauf der Story durch neu erlangte Fähigkeiten erschließen können: Backtracking ist also mit an Bord.
Auf dem Weg begegnen uns haufenweise Gegner – meist Untote und Geister. Diese bekämpfen wir in einem von God of War 2018 inspirierten Kampfsystem, wobei wir zwischen Red und Antea umschalten können. Mit Red kämpfen wir mit Schwert und einer Fackel, sowie später mit einer Flinte. Antea bietet ein nach und nach wachsendes Arsenal an Geister-Angriffen. Beide Charaktere lassen sich im Spielverlauf durch Einsatz von Skillpunkten in einem Skilltree verstärken und anpassen. Man kann die Skills auch umverteilen, sodass man sich nie verskillen kann.
Neben den Kämpfen und der Story erledigen wir auch sogenannte Spukermittlungen. Das sind die Nebenquests im Spiel. Hier müssen wir stets rausfinden, welcher Mensch von welchem Geist heimgesucht wird und warum. Wir sprechen mit den Menschen und den Geistern, sammeln Indizien und am Ende entscheiden wir, ob wir den Geist bannen oder aber den Menschen verantwortlich machen aufgrund seiner Taten und dann diesen richten und somit umbringen. Hier verknüpft das Spiel die Nebenaufgaben mit der Haupthandlung. Denn: Wenn wir den Menschen richten, bekommen wir dessen Seelenessenz. Am Ende der Story können wir Antea nur wiederbeleben, wenn wir genug von dieser haben. Sprich: Je nachdem, wie wir diese Aufträge lösen, ändert sich das erlebte Ende der Geschichte. Das sorgte bei mir für krasse Konflikte. Ich habe mich für den Weg der Wiederbelebung entschieden. Also musste ich die meisten Spukermittlungen lösen, indem ich die Menschen umbrachte. Und bei vielen von diesen Menschen plagte mich wirklich mein Gewissen, da es oft GUTE Leute waren. Die Spukermittlungen selbst haben mir persönlich sehr gut gefallen, die Geschichten waren stellenweise auf dem Niveau eines The Witcher 3.
Die Hauptgeschichte selbst hinkt leider im Gesamten hinterher, macht aber auch Spaß und wird auch emotional. Der hervorragende Soundtrack verstärkt den Effekt noch.
Mein Fazit:
8,5/10